Die Idee vom Silbersee
Wir lagen am Ufer eines schweizer Bergsees, baumelten mit der Seele und ließen unsere Gedanken spazieren gehen. Sie hinterließen ihre Spuren im Ufersand – und die Philosurfers waren geboren. Zwar noch nicht unter diesem Namen, aber mit der grundlegenden Idee. Und die rankte sich an zahlreichen Fragen empor.
So kann das nicht bleiben, dachten wir uns mit Blick auf den sonnenfunkelnden See und arbeiteten fix die ersten Konzepte aus. Philosophische Zusammenhänge unterhaltsam und verständlich zu präsentieren; die Instrumente des klaren Denkens auf alltägliche und lebensweltliche Fragen anzuwenden, das war unser Anliegen und floss in eine wunderbar verästelte Mindmap und erste Kursskizzen ein (darunter waren Schmankerl wie philosophische Tatort-Analysen und eine Philosophie des Fußball).
In Vino Veritas und die Folgen
So weit, so toll die Ideen. Für Kurse brauchts aber mehr: einen Raum, ein Veranstaltungskonzept, ein bisschen Werbung und Marketing – und natürlich viele wissbegierige Teilnehmer. Da kam es ganz gelegen, dass fürs Rheinhessen-Jubiläum 2016 innovative Veranstaltungsformate gesucht wurden. Rheinhessen verhält sich zu Wein ungefähr genauso wie Philosophie zur Wahrheit – und schon war klar: wir porträtieren ausgewählte philosophische Wahrheitstheorien und verkosten dabei auserlesene Weine, und das alles unter dem sprichwörtlichen Motto ‘Im Wein liegt die Wahrheit’.
Mit dem Bioweingut Schönhals in Biebelnheim hatten wir nicht nur einen wunderbar urigen und gemütlichen Veranstaltungsort, sondern gleich auch fantastische Weine – und mit Eugen und Hanneke zwei begeisterte und allen (Schnaps-)Ideen gegenüber aufgeschlossene Mitstreiter. Unsere philosophische Weinprobe enthielt so viel Fein- und Hochgeistiges, dass es für mehr als eine Veranstaltung reichte – und mit Wein und Wahrheit Teil 2 war noch lange nicht Schluss. 2018 folgten weitere Veranstaltungen in der Weinprobierstube
Corona oder zurück auf Los
Tja, man hat einen Lauf, und alles könnte wunderbar sein. Gerade hatten wir beschlossen, uns thematisch zu fokussieren und uns vom philosophischen Gemischtwarenladen zum Spezialitätenhändler zu entwickeln: Das Gute Leben sollte Mittelpunkt und Bindeglied aller Kurse und Workshops sein. So weit so gut, das Konzept stand, der Businessplan war geschrieben, die neuen Kurse zum Teil ausgearbeitet. Und dann kam die Pandemie. Und mit ihr Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Betretungsverbote. Irgendwie keine gute Zeit für Seminare, die auf Kommunikation, Begegnung und Austausch setzen.
Aber was solls – als Philosophen kennen wir schließlich die Stoa und wissen, dass es wenig bringt, sich über das Unvermeidliche aufzuregen. Viel besser dagegen ist es, in die Hände zu spucken und das Machbare anzupacken. Und so haben wir einfach neu geplant. Kontaktlose Kurse, philosophische Gedanken direkt auf den Rechner oder das Smartphone – das bietet auch Vorteile, schließlich kann man so dem Guten Leben nachspüren, ohne an Zeit oder Ort gebunden zu sein. So entstanden unsere Schlaglichter: hübsch kompakte Online-Kurse, bestehend aus zehn Episoden, die bequem zum Morgenkaffee gelesen werden können.
More to come
Covid ist noch nicht besiegt, die Pandemie noch nicht ausgestanden. Ungewissheit und Unsicherheit werden noch einige Zeit unsere Begleiter sein. Vermutlich werden wir künftig eine Mischung aus Online- und Präsenzkursen anbieten. Fest steht, dass es weiter spannend bleibt mit den und für die Philosurfers. Also – regelmäßig reinschauen lohnt sich.
Im Anfang ist das Gute Leben
Philosophen denken seit 2.500 Jahren über das Gute Leben nach. Das machen sie mit den Methoden der Philosophie: Analyse von Begriffen und schlüssige Argumentation von Sachverhalten. Dass Rationalität und das pralle Leben kein Gegensatz sind, hat 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung Sokrates gezeigt: Er ging in Athen auf den Marktplatz und diskutierte dort mit seinen Zeitgenossen über die Götter und die Welt. Und natürlich auch über das Gute Leben. Diese sokratische Praxis möchten wir neu beleben.
Die sokratische Praxis zeichnet sich durch eine radikale Offenheit aus. Sie gibt keine Antworten vor, sondern begibt sich auf die Suche nach ihnen. Das gilt insbesondere für die Frage nach dem Guten Leben. Wir verstehen sie als Ausgangspunkt, von dem aus sich alle Bereiche unseres Daseins sinnerfüllt entfalten und gestalten lassen. Denn, so unsere Überzeugung, eine Sache haben alle Menschen gemeinsam, unabhängig von Kultur und Zeitalter: Den Wunsch nach einem Guten Leben.
Selber denken
Ein sinnerfülltes Leben gibt es nicht von der Stange. Es muss zur individuellen Konstitution eines Menschen und zu seinen Lebensumständen passen. Je nach Zusammenhang, kann das Gute Leben ganz unterschiedliche Gestalt annehmen. Wir sind deshalb gefordert: nachzudenken und zu gestalten. Und den Schlüssel zum Erfolg tragen wir bereits in uns: Im gekonnten Gebrauch unserer geistigen Fähigkeiten. Das wusste bereits einer der ganz Großen in der Philosophie.
1784 erschien in der Berlinschen Monatsschrift ein Aufsatz von Immanuel Kant mit dem Titel »Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung«. Darin formulierte er die berühmten Worte:
Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung
Kants Aufruf zum Selberdenken ist heute aktueller denn je. Das 21. Jahrhundert bietet mehr Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten als je zuvor. Aber auch mehr Ungewissheiten. Und uns stehen möglicherweise nie gekannte Transformationen bevor. In dieser Gemengelage eine eigene Idee eines Guten Lebens zu entwickeln und umzusetzen, stellt eine echte Herausforderung dar. Die Philosophie ist der Fitnessraum par excellence, um die eigenen geistigen Fähigkeiten für diese Herausforderungen zu trainieren.
Die drei Fragezeichen
Wenn man über das Gute Leben nachdenkt, weiß man mitunter nicht, wo man als erstes hindenken soll. Eine Orientierungshilfe tut not. Auch hierfür hatte Kant einen großartigen Einfall: Warum nicht das Ganze auf ein paar grundlegende Fragen runterbrechen. Wir haben drei davon als roten Faden durch das Labyrinth des Guten Lebens aufgenommen:
Wir sind: zwei Köpfe – viele Gedanken. Aus den besten davon entstehen unsere Kurse und philosophischen Trainings zum Guten Leben. Mit viel Liebe und Sinn für die Alltagspraxis.
Wir wollen die Philosophie aus den eng umgrenzten Gehegen der akademischen Welt heraus- und in die pralle Lebenswirklichkeit hineinholen. Schließlich ist das Gute Leben ein Thema, das uns alle bewegt – unabhängig von Herkunft, Alter, Ausbildung. Wir wollen es weder den Marketingabteilungen noch den selbsternannten Esoterik-Gurus und Lifestyle-Schamanen überlassen. Denn mal ehrlich: dafür ist das Gute Leben doch viel zu wichtig.
Studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Mainz und promovierte mit einer Arbeit über Autobiographien im 20. Jahrhundert. Kümmert sich bei den Philosurfers um Abstecher in die Literatur und in Themen rund um die Arbeitswelt. Katzen- und Schokoladenaffin.
Philosoph und Umweltingenieur. Arbeitete vor den Philosurfers als Technikredakteur und lernte in dieser Zeit von der Pike auf, wie Wissenstransfer geht. Ist bei den Philosurfers u.a. der Junge für Technik, Umwelt und Tugendzauber. Trinkt dabei gerne eine Tasse Grüntee.
Sie haben Fragen, Wünsche, Anregungen oder Ideen rund ums Gute Leben? Dann sagen oder schreiben Sie es uns.
denkmail@philosurfers.de
+49 (0)6733 9496206
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